Georg Fritzen, Stresemannstr. 22, 52349 Düren
Monika Fuchs, Am Kirchendriesch 16, 52355 Düren
Dr. Peter Johannsen, Alte Jülicher Str. 257, 52353 Düren
Cornelia Kenke, Zeppelinstr. 18, 52351 Düren
Frank Pliestermann, Kirchfeld 13, 52355 Düren
Barthel Rankers, Düppelstr. 32, 52351 Düren

An den
Bürgermeister der Stadt Düren
Herrn Paul Larue
52348 Düren

Bürgerantrag

Patenschaftsprojekt „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die Ermordung von jüdischen Bürgern und Bürgerinnen, Sinti und Roma, politisch Verfolgten, Euthanasieopfern u.a.

Sehr geehrter Herr Larue,

in Düren haben sich seit mehreren Monaten Menschen mit dem Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig befasst und über eine mögliche Umsetzung in unserer Stadt gesprochen. Am 29. Nov. 2004 hat Herr Demnig das Projekt hier den Mitgliedern der Initiativgruppe, interessierten Bürgerinnen und Bürgern einschließlich einigen Stadtverordneten und sachkundigen Bürgern des Kulturausschusses vorgestellt.
Die sogenannten „Stolpersteine“ werden im öffentlichen Straßenbereich (im Gehweg) vor den früheren Wohnhäusern der jeweiligen Opfer verlegt und gehen in den Besitz der Stadt über. Sie sind auf der Oberseite mit einer zehn mal zehn Zentimeter großen Messingplatte versehen, auf der der Name, der Geburtsjahrgang und das weitere Schicksal des einzelnen Menschen eingestanzt sind. Die Herstellung und Verlegung der Steine wird durch Patenschaften finanziert, der Stadt entstehen keine Kosten.
Das 1995 begonnene Projekt ist inzwischen zu einem auch international stark beachteten und intensiv diskutierten Erinnerungsprojekt gewachsen. Es gibt inzwischen in ca. 60 St ädten und Gemeinden mehrere Tausend dieser „Stolpersteine“.
Wir möchten dies nun auch in Düren aufgreifen und anregen, auch hier solche Stolpersteine zum Gedenken der Opfer zu verlegen. Neben der Mehrzahl der möglichen Steine im engeren Stadtgebiet kommen auch die Stadtteile Arnoldsweiler, Gürzenich, Lendersdorf, Merken u.a. dafür in Betracht.
Erste Zusagen für die Patenschaft von Stolpersteinen (die Kosten für die Herstellung und Verlegung eines Steins betragen 95 ) liegen vor, u.a. von einem aus Düren stammenden Ehepaar aus Euskirchen für das jüdische Ehepaar Bernhard und Anna Horn in der Schenkelstraße.

Wir beantragen, dass von Rat und Verwaltung die Voraussetzungen zur Verlegung von „Stolpersteinen“ auf den Gehwegen vor Häusern im Dürener Stadtgebiet geschaffen werden.