»Es ist ein Wunder, dass ich all meine Hoffnungen nicht aufgegeben habe, denn sie erscheinen absurd und unerfüllbar. Doch ich halte daran fest, trotz allem, weil ich noch stets an das Gute im Menschen glaube.«
 
Ihr Name ist vielen bekannt; dass sie eine Jüdin war und von den Nazis getötet wurde, wissen einige aus Filmen, die im Fernsehen gezeigt wurden. Aber warum wird gerade nach ihr eine Schule benannt, warum soll gerade auf dem Schulhof dieser Schule eine Stele von Ulrich Rückriem stehen?
„Es ist ein Wunder, dass ich all meine Hoffnungen nicht aufgegeben habe, denn sie erscheinen absurd und unerfüllbar. Doch ich halte daran fest, trotz allem, weil ich noch stets an das Gute im Menschen glaube,“ schrieb Anne Frank am 15. Juli 1944 in ihr Tagebuch, nachdem sie und ihre Eltern jahrelang unter dem Terror der Nazis gelitten hatten. Vor ihnen und ihren Rassegesetzen floh die Familie Frank 1933 von Frankfurt am Main nach Amsterdam, wo sie der Terror bereits 1940 mit der deutschen Besatzung wieder einholte.
Im Juni 1942 bekommt Anne zu ihrem 13. Geburtstag ein Tagebuch geschenkt und beginnt ihre Geschichte, die der vieler Millionen Juden ähnelt, niederzuschreiben. Mit außerordentlicher Genauigkeit und Sensibilität dokumentiert sie eine Zeit und das Verhalten der Menschen in dieser Zeit, die geprägt ist durch den Nationalsozialismus, auf den sich so viele Menschen eingelassen haben.
Angst, Interesselosigkeit, Selbstgerechtigkeit, übersteigerter Nationalismus und Egoismus, blinder Gehorsam gegenüber fragwürdigen Autoritäten führten dazu, dass die Nazis über halb Europa ihren Terror ausbreiten konnten.
Im Juli 1942 versucht die Familie Frank diesem Terror zu entkommen, indem sie sich versteckt. Mit Hilfe von Freunden richten sie sich in einem Hinterhaus ein, das über ein drehbares Regal von der Außenwelt abgeschlossen ist. Mehr als zwei Jahre leben die Franks und ihre jüdischen Freunde, die Familie van Daan und Herr Dussel, insgesamt acht Personen, auf engstem Raum in der ständigen Furcht vor Entdeckung. Im August 1944 stürmt die Polizei das Hinterhaus, die Deportation und das Konzentrationslager überlebt nur der Vater, Otto Frank.
Was den Namen Anne Frank weltberühmt machte, ist die Tatsache, dass ihr eindrucksvolles Tagebuch auch heute noch als Symbol verstanden wird für Lebensmut, Toleranz, Menschenwürde. Anne Frank hat der Nachwelt durch ihre Aufzeichnungen den Auftrag hinterlassen, jeglichen Anfängen von Rassenhass, Diskriminierung und Intoleranz zu wehren. Diesem Auftrag versucht die 1988 selbständig gewordene zweite Dürener Gesamtschule gerecht zu werden. In ihrem ersten Jahresbericht hieß es damals: „Im Nachdenken lernen, sich der Vergangenheit bewusst zu werden, um Zukunft zu haben, eine eigene Urteilsfähigkeit zu erwerben, eigenes Engagement in sozialer Verantwortung zu entwickeln – das kann ein zentraler Bildungsauftrag der Anne-Frank-Gesamtschule sein.“