[Sept. 2000?]

[Mitteilungen des Geschichts- und Heimatvereins Merzenich e.V.]
Jüdische Gemeinde
[Über die Anbringung einer Gedenktafel, dazu historische Dokumente etc.]

Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins Merzenich e.V., Nr. 2/3, 3. Jg. 2000

[Dez. 2000]

Eine Karte und ihre Folgen
Kurz vor Weihnachten, am 20. Dezember 2000, lag in der Post eine Karte mit dem Absender „Lendersdorfer“ die mich sehr nachdenklich und auch traurig gemacht hat. Der Text, in Druckbuchstaben geschrieben, lautet:
„Sehr geehrter Herr Pfarrer!
Wir möchten Sie fragen, ob am Steinklotz Schneidhausener Weg noch eine ‘Mahnwache’ stattfinden soll evtl. für die von der Judenbesatzung erschossenen Jugendlichen und Kinder der Palestinenser. Andererseits bitten wir sie, die Kerzensreste entfernen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Lendersdorfer“

Zunächst hielt ich diese Karte für einen üblen und geschmacklosen Ausfluss einiger „Reinlichkeitsfanatiker“, die sich dann aber auch über die Öl- und Schmierflecken der dort abgestellten Kraftfahrzeuge aufregen sollten. Dann aber – auch durch Gespräche innerhalb des Hauses – angeregt, als eine böswillige Polemik gegen Menschen, die an dieser Stelle ihren Abtransport in die Vernichtung erfuhren. Sie mit der sicherlich nicht glücklichen Situation in Palästina und Israel gleichzusetzen, erscheint mir als höchst ungerecht, um nicht eine schärfere Formulierung zu gebrauchen. Durch zahlreiche Aufenthalte in Israel und Palästina weiß ich aus eigener Anschauung, dass die Situation in diesen Gebieten schwieriger und differenzierter ist, als sie durch solche Schlagworte beschrieben wird. Sicher ist das Schicksal des palästinensischen Volkes alles andere als zufriedenstellend, aber es ist nicht im Geringsten mit der Vernichtung des jüdischen Volkes in unserem Land durch das Hitler-Regime zu vergleichen oder ihm gleichzusetzen. Statt einer solchen anonymen Attacke – in welchem Namen maßen sich die Verfasser an zu sprechen? – hätte ich mir gewünscht, man hätte das Gespräch gesucht. Dies biete ich immer noch gerne an.
Ausdrücklich möchte ich mich an dieser Stelle bei all denen bedanken, die die Mahnwachen zum 9. November seit vielen Jahren vorbereiten und durchführen und bei den Lendersdorfern, die durch ihre Teilnahme ihre Absage an allen Terror und alle Ausgrenzung offen und öffentlich deutlich machen.
Rainer Gattys, Pfarrer

Pfarrbrief Weggemeinschaft St. Michael, Lendersdorf, und St. Nikolaus, Rölsdorf, Nr. 1/2001

05.07.2001

Nazi-Gräuel schockten die Schüler und Schülerinnen aus Vettweiß
Hauptschüler besichtigten das ehemalige Konzentrationslager Sachsenhausen

Dürener Zeitung, Donnerstag, 5. Juli 2001 (1 Foto)

02.01.2002

Erziehung im Kontext von Tradition und Herausforderung
Interessante Fragestellungen bei der Jüdischen Gemeinde [Aachen] – Gemeinsame Werte stärken – Expertinnen zu komplexem Thema

Aachener Zeitung, Mittwoch, 2. Januar 2002

18.05.2002

Konzert gegen das Vergessen
Liederabend: Werke von Viktor Ullmann – In Auschwitz ermordet

Aachener Zeitung, Samstag, 18. Mai 2002 (1 Foto)

17.06.2002

Klasse 7b der Gesamtschule ging Schicksal der Langerweher Juden nach
Beklemmende Spurensuche

Dürener Nachrichten, Montag, 17. Juni 2002 (1 Foto)

Juli

Verborgen im Hinterhof
Synagoge in Titz-Rödingen soll Info-Zentrum zum Landjudentum werden
Von Hannelore Becker

neues rheinland, Jahrgang 45, nr. 7, Juli 2002, S. 22-23

16.07.2002

Entrechtet, verschleppt, ermordet
Gedenktafel erinnert an 79 jüdische NS-Opfer aus Nideggen

Dürener Zeitung, Dienstag, 16. Juli 2002 (1 Foto)

17.07.2002

Stadt Nideggen erhielt eine Gedenkplatte zur Erinnerung an die jüdischen Bürger
Das Andenken wach halten

Dürener Nachrichten, Mittwoch, 17. Juli 2002 (1 Foto)

10.08.2002

Pfadfinder säubern jüdischen Friedhof
Stamm St. Arnold legt die Mauern frei

Dürener Zeitung, Samstag, 10. August 2002 (1 Foto)

10.08.2002

Pfadfinder helfen in den Ferien auf dem Jüdischen Friedhof
Gräber von Wildwuchs befreit

Dürener Nachrichten, Samstag, 10. August 2002 (1 Foto)

29.09.2002

Jüdische Sitten und Gebräuche besser verstehen
Jüdische Woche in Jülich in Vorbereitung

Super Sonntag, Sonntag, 29. September 2002 (1 Foto)

04.11.2002

Synagoge erhalten? Kommunen müssten 346400 beisteuern
LVR plant Stiftung – Niederzier sagt bereits ab
Einzigartiges Zeugnis in der Region

Dürener Zeitung, Montag, 4. November 2002 (1 Foto)

04.11.2002

Schicksale auf Judenfriedhöfen

Dürener Zeitung, Montag, 4. November 2002

15.11.2002

Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht
Erinnerung an die 195 Opfer in Düren

Dürener Nachrichten, Freitag, 15. November 2002

29.12.2002

Förderverein in Rödingen gegründet
Engagement für die Synagoge
Film produziert

Super Sonntag, Sonntag, 29. Dezember 2002

20.02.2003

[Brief von Prof. Naftali Kadmon, Jerusalem]
An die Herausgeber der Mappe
„Juden im Kreis Düren“
Arbeitsgemeinschaft der Geschichtsvereine im Kreis Düren
c/o Kreis-VHS, Kreishaus
Bismarckstraße 16
D-52348 Düren
Sehr geehrte Arbeitsgemeinschaft.
Von Herrn Simon Küpper, dem Vorsitzenden des Eschweiler Geschichtsvereins, erhielt ich vor kurzem die in zweiter Auflage erschienene Mappe „Juden im Kreis Düren“. Als erstes möchte ich Ihnen meine Anerkennung für diese ausgezeichnete Arbeit ausdrücken, von der ich vieles über meinen „ehemaligen Nachbarkreis“ erfuhr. Ich bin 1925 in Aachen geboren, ebenso meine Mutter. Mein Vater, Julius Kaufmann, war geborener Eschweiler, aber sein Großvater Isaak Kaufmann war in Weisweiler (also auch damals Kreis Düren) 1797 geboren und dort 1868 verstorben. Demnach dürfte es sich bei der oberen Abbildung auf Seite II-6 des Heftes um den Grabstein meines Urgroßvaters handeln. Er war in der Tat „Handelsmann“, und ich besitze noch das Original seines Gewerbescheins, „gültig für das Jahr 1860 und nicht länger“. Ich füge eine Kopie bei. Was nicht ganz passt, sind die Daten seiner Frau: nach Angaben meines Vaters war es eine in Roermond geborene Julie geb. Bloemendal (nicht Blomendahl).
In der Liste der Bethäuser in Ihrem Heft (Anlage 7, Seite I-10), fehlt m:e. Weisweiler. Mein Vater schreibt in seinen ausführlichen Memoiren (die z.Z. in Eschweiler in Vorbereitung zur Veröffentlichung sind): „Mein Großvater Isak Kaufmann wurde 1797 in Weisweiler geboren. … Er war jahrelang Vorsteher der ziemlich bedeutenden Gemeinde Weisweiler, und im Hofe des großväterlichen Hauses, das ich im Jahre 1920 verkauft habe, befand sich die Synagoge mit schönen alten Leuchtern“ usw. Ich füge eine Seite seiner 1937 hier in Jerusalem geschriebenen Erinnerungen bei.
Meine Eltern wanderten 1934 mit mir und meinem jüngeren Bruder nach dem damaligen Palästina aus, dem jetzigen Israel, wo wir unseren Familiennamen hebraisierten; die Großeltern kamen unter den Nazis um. Den sehr umfangreichen Nachlass meines Vaters, mit einigen tausend Dokumenten, darunter vielen die Historikern von Interesse sein könnten, übergab ich nach dem Tod der Eltern dem „Central Archive of the Jewish People“ in Jerusalem, wo er Forschern zugänglich ist.
Ich hatte die Ehre Herrn Helmut Wanka anläßlich eines Besuchs in Eschweiler 1999 kennen zu lernen, und die Freude ihn später hier in Jerusalem begrüßen zu dürfen. Sein Beitrag „Jüdisches Leben“ in Ihrem Heft ist ausgezeichnet.
Meine tägliche Umgangssprache ist Iwrit (Hebräisch), aber mein Vater hat dafür gesorgt, dass ich das Deutsch meiner 2 1/2 Schuljahre in Deutschland (später während eines Sabbatical year als Gastprofessor an der Universität Hannover etwas „aufgearbeitet“) nicht vergesse. Sie müßen also etwaige Fehler entschuldigen.
Mit freundlichen Grüßen, Ihr
[Unterschrift]
Naftali Kadmon

Kopie im Archiv der GW

21.02.2003

Ehemalige Synagoge Rödingen: Förderverein und Stiftung gegründet
Paul Spiegel im Vorstand

Dürener Nachrichten, Freitag, 21. Februar 2003 (1 Foto)

24.02.2003

Friedhof: Mauer begrub drei Autos
[die hintere Begrenzungsmauer des jüdischen Friedhofs Düren war umgestürzt]

Dürener Zeitung, Montag, 24. Februar 2003 (1 Foto)

27.02.2003

Synagoge und Vorsteherhaus als neue Begegnungsstätte
Förderverein mit Paul Spiegel und Kreis-Stiftung

Dürener Zeitung, Donnerstag, 27. Februar 2003

05.03.2003

Gedenktafel auf Friedhof für jüdische Mitbürger
Nach Antrag des Geschichtsvereins

Dürener Zeitung, 5. März 2003

23.04.2003

Belege für Innenausstattung der Synagoge
Unspektakuläre Ausgrabungen in Rödingen – Seminar zur Auswertung an Universität Bonn

Dürener Zeitung, 23. April 2003 (1 Foto)

27.06.2003

Sie reisen zum Teil mit ihren Kindern und Enkeln nach Düren
Ehemalige jüdische Mitbürger zu Gast

Dürener Nachrichten, Freitag, 27. Juni 2003

27.06.2003

Ehemalige jüdische Mitbürger besuchen die Stadt
Woche der Erinnerung

Dürener Zeitung, Freitag, 27. Juni 2003

29.06.2003

Ehemalige jüdische Mitbürger besuchen ihre alte Heimat Düren
Rückkehr zu den Wurzeln

Super Sonntag, Sonntag, 29. Juni 2003

01.07.2003

Besuch mit gemischten Gefühlen
Ehemalige jüdische Bürger Dürens besucher derzeit ihre alte Heimat

Dürener Zeitung, Dienstag, 1. Juli 2003

02.07.2003

Mahnung und Warnung für die Jugend
37 Juden zu Gast in Düren: Gedenktafel am Rurtal-Gymnasium enthüllt · Gespräch mit Schülern

Dürener Nachrichten, Mittwoch, 2. Juli 2003

02.07.2003

„Der Hass ist von Tag zu Tag immer schlimmer geworden“
Jüdische Bürger zu Gast in Rurtal- und Wirteltorgymnasium

Dürener Zeitung, Mittwoch, 2. Juli 2003

06.07.2003

Ehemalige Bürger Dürens zu Gast im Rathaus
Begegnung mit der Vergangenheit
Jüdische Gäste trugen sich ins Goldene Buch der Stadt ein

Super Sonntag, Sonntag, 6. Juli 2003 (1 Foto)

13.07.2003

Erinnerung an jüdische Schülerinnen
Gedenktafel eingeweiht
Im Dürener Rurtal-Gymnasium

Super Sonntag, Sonntag, 13. Juli 2003 (1 Foto)

[August/September]

Sie fehlen in unserer Mitte
Ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger zu Besuch in Düren

Gemeindebrief der Evang. Gemeide Düren, August / September 2003, S. 24

12.08.2003

„Nachrichten“-Leserin: „Jüngere fragen vielleicht nach der Bedeutung“
Info-Schilder an Rückriem-Stelen?
[dazu:]
Kommentiert
Stelen in Düren
Hinweistafeln wären Service

Dürener nachrichten, Dienstag, 12. August 2003 (1 Foto)

14.08.2003

Begründung des Künstlers inakzeptabel
[Leserbrief Georg Fritzen zur Weigerung Rückriems, die Stele beschildern zu lassen]

Dürener Nachrichten, 14. August 2003

03.09.2003

Gedenktafel im Rurtal
Erinnerung an die Schülerinnen

DN-Woche, 3. September 2003

02.11.2003

Am Sonntag, dem 9. November
Mahnstunden an den zehn Rückriem-Stelen
Erinnerung an die Reichspogromnacht

Super Sonntag, Sonntag, 2. November 2003

07.11.2003

Mahnstunde an den Rückriem-Stelen

Dürener Zeitung, Freitag, 7. November 2003

11.11.2003

Mahnstunden vor den Stelen im Dürener Stadtgebiet erinnerten an die Reichspogromnacht
Von der Gerstenmühle ins KZ

Dürener Nachrichten, Dienstag, 11. November 2003 (1 Foto)

28.03.2004

Dürener Jüdin starb in den USA
Rosa Rothleder tot
Bürgermeister kondolierte den Töchtern

Super Sonntag, Sonntag, 28. März 2004

04.06.2004

Die Toten erinnern an Dürens jüdische Kultur
Der alte Friedhof wird restauriert. Umgestürzte Mauer ist erneuert. Den Eingang ziert der Davidsstern.

Dürener Zeitung, 4. Juni 2004 (2 Fotos)

05.11.2004

Einweihung der neuen Synagoge in Drove im Jahre 1867
von Karl-Josef Nolden

Amtsblatt für die Gemeinde Kreuzau, Nr. 23, 05. November 2004, S. 3

07.11.2004

Mahnwachen
An zehn Stelen in Düren
Am 9. November um 19 Uhr

Super Sonntag, Sonntag, 7. November 2004

11.11.2004

Licht ist größer als die Finsternis
Dürener versammeln sich im Gedenken an die Reichspogromnacht

Dürener Zeitung, Donnerstag, 11. November 2004

19.11.2004

Neues Tor für Jüdischen Friedhof
Nachdem Teile einer Mauer eingestürzt waren, musste der Eingangsbereich saniert werden

Dürener Nachrichten, 19. November 2004 (1 Foto)

19.11.2004

Ein Friedhof als Zeugnis der jüdischen Kultur
Anlage an der Danziger Straße ist saniert. RWE und das Land finanzierten das Projekt. Gestern wurde das Werk in einer Feierstunde vorgestellt. Kunstschmied schuf das Eingangstor. Seit 1888 wurden hier 290 Tote beerdigt.

Dürener Zeitung, 19. November 2004 (1 Foto)

21.11.2004

[Von Sonntag zu Sonntag]
Wie wichtig dieses Erinnern und Nicht-Vergessen ist, darauf habe ich in der vergangenen Ausgabe in meinem Kommentar hingewiesen. Unbedingt in diesen Zusammenhang gehören in Düren auch die Mahnstunden an die Pogromnacht des 9. November 1938, zu denen sich diesmal wieder an den Rückriem-Stelen ca. 400 Bürgerinnen und Bürger beteiligten. Erfreulich ist vor allem, dass viele Jugendliche daran teilnahmen.
Wieder aufgegriffen sei auch die jetzt erneut von Uwe [=Ludger] Dowe vorgebrachte Anregung, sowohl das Mahnmal vor dem Rathaus als auch die Rückriem-Stelen mit Hinweistafeln zu versehen, damit der „nicht informierte“ Betrachter – und das sind die meisten – über die Bedeutung dieser Gedenkstätten aufgeklärt wird. Rückriem hat einer solchen Kennzeichnung zwar ausdrücklich widersprochen. Vielleicht könnte man den Künstler jedoch in einem Gespräch überzeugen, seine Meinung zu ändern. Die Gefahr, dass die Stelen im „Laufe der Jahre“ nicht nur vergessen werden, sondern sogar ganz verschwinden, sollte man jedenfalls nicht unterschätzen.

Super Sonntag, 21. November 2004

05.12.2004

Friedhofsmauer und Toranlage am Jüdischen Friedhof in neuem Glanz
Eingangsbereich restauriert
Ursprünglicher Mauerzustand wieder hergestellt

Super Sonntag, Sonntag, 5. Dezember 2004 (1 Foto)

12.12.2004

[Von Sonntag zu Sonntag]
In Düren erinnern die „anonymen“ Rückriem-Stelen an die Verbrechen der Nazi-Herrschaft. Nach Wunsch des Künstlers sind erläuternde Beschriftungen untersagt. Die Folge: immer mehr Bürgerinnen und Bürger wissen nichts mit diesen „Steinen“ anzufangen. Unterstützung verdienen in diesem Zusammenhang daher Bemühungen der Initiativgruppe „Stolpersteine in Düren“. Nach den Plänen des Kölner Künstlers Gunter Demnig sollen 10x10 cm große Betonsteine mit einer beschrifteten Messingplatte die Erinnerung an Menschen wach halten, die in der NS-Zeit zu Tode gekommen sind. Ein entsprechender Bürgerantrag dürfte den Stadtrat und seine Ausschüsse passieren. Das Hauptproblem besteht dann darin, Sponsoren zu finden, die diese Aktion finanzieren.

SuperSonntag, Sonntag, 12. Dezember 2004

03.03.2005

Mehr als nur der Name
Liste jüdischer Bürger im Dritten Reich soll erstellt werden

taz, 3. März 2005

19.05.2005

Kurz notiert
„Synagogenplatz“ als würdiges Andenken
Düren. Über die weitere Nutzung des heutigen Parkplatzes zwischen Schützen- und Wirtelstraße wird noch debattiert. Während die Grünen ihn in einen Park verwandeln wollen, schlagen die Bürger für Düren (BfD) nun einen Spielplatz an dieser Stelle vor. Zunächst aber, so die BfD, soll der Platz einen neuen Namen bekommen. „Synagogenplatz“ soll er nach Vorstellung der BfD heißen. Der Vorschlag stamme von Bürgermeister Paul Larue.
Alle bisherigen Versuche, der Situation der jüdischen Bürger Dürens gerecht zu werden (Gingkobaum oder Gedenkstein in der Schützenstraße), seien halbherzig gewesen, sagen die Bürger für Düren. Mit der Neubenennung des Platzes könne die Stadt endlich ein würdiges Andenken an ihre ehemaligen Mitbürger gestalten. (cl)

Dürener Zeitung, Donnerstag, 19. Mai 2005

25.05.2005

Angemerkt
Die Zeit läuft davon
An die Nazi-Gräuel und die Juden-Vertreibung erinnert in Düren vergleichsweise wenig. Versuche, den Goebenplatz nach dem Rabbiner Oppenheimer umzubenennen, scheiterten unlängst. Verständlich aus Sicht der Anwohner, die ihre fast 100 Jahre alte Adresse nicht geändert sehen wollten. Jetzt liegt der Vorschlag der Ratsfraktion „Bürger für Düren“ auf dem Tisch, den Parkplatz an der Schützenstraße hinter dem Kaufhof in „Synagogenplatz“ umzubenennen. Die Idee hat Charme. Schließlich hat der Platz unter den Platanen bislang noch keinen offiziellen Namen. Außerdem ruft der Name Erinnerungen wach: Gleich gegenüber, wo das neue Parkhaus errichtet wurde, hat vor dem Krieg tatsächlich eine Synagoge gestanden. Warum also nicht Synagogenplatz? Pläne, das Areal zu bebauen, sind in den vergangenen jahrzehnten mit schöner Regelmäßigkeit gescheitert. Wenn man mit der Namensgebung weiter wartet, bis es hier zu einem Nutzungskonzept kommt, ist auch der letzte Zeitzeuge von Krieg und Judenmord in Düren verstorben.
Ottmar Hansen

Dürener Nachrichten, Mittwoch, 25. Mai 2005

27.05.2005

[Leserbrief]
Zu den Plänen, den Platz an der Schützenstraße dem Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger zu widmen, schreibt Bernd Hahne von der Geschichtswerkstatt:
Die Dürener Geschichtswerkstatt begrüßt ausdrücklich den Vorschlag, den jetzt noch unbenannten und demnächst würdig zu gestaltenden Platz an der Schützenstraße dem Gedenken an die ehemaligen jüdischen Mitbürger Dürens zu widmen.
Erst vor wenigen Tagen ist es zum wiederholten Male am Widerstand der Anwohner gescheitert, den Goebenplatz nach dem dort wohnhaften letzten Lehrer und Prediger der Jüdischen Gemeinde Düren, Max Oppenheim, zu benennen. Auch andere Versuche der Erinnerung schrammten oft nur haarscharf an der Peinlichkeit vorbei – wer konnte schon in der Busspur einen „Platz“ entdecken, den man nach Max Oppenheim benannte? So böte dieser Platz die Chance, nach über 60 Jahren ein kleines Zeichen zu setzen. Bei gleicher Gelegenheit könnte man auch die schon immer deplatzierte Tafel aus dem Gebüsch an der Post an diesen Platz versetzen – sie wäre dann zumindest erheblich näher an dem Ort, an den sie erinnert.
Allerdings sollte man den Platz nicht „Synagogenplatz“ nennen. Dies würde nahelegen, die Synagoge habe dort gestanden, was ja nicht stimmt. Sie hat auf der anderen Straßenseite gestanden – dort, wo ein Gedenken an sie, ihre Zerstörung und die spätere Vernichtung der jüdischen Gemeinde schon immer am Widerstand privater Interessen gescheitert ist.
Angebrachter wäre „Platz an der Synagoge“.
Das wäre nicht nur historisch korrekter, sondern würde auch vielleicht die eine oder andere Frage nach dem wirklichen Standort der früheren Synagoge provozieren.

Dürener Zeitung, Freitag, 27. Mai 2005

29.05.2005

[Leserbrief]
„Chance, ein Zeichen zu setzen“
[Inhalt wie unter 27.05.2005, DZ]

Super Sonntag, Sonntag, 29.05.2005

29.05.2005

Mariaweiler Schüler gestalten Kirchenfenster
Anne-Frank-Fenster

Super Sonntag, Sonntag, 29.05.2005

03.06.2005

[Leserbrief]
„Nach über 60 Jahren ein kleines Zeichen setzen“
[Inhalt wie unter 27.05.2005, DZ]

Dürener Nachrichten, Freitag, 3. Juni 2005

21.06.2005

„Stolpersteine“ erinnern an die Deportation in den Tod
Berliner Künstler Gunter Demnig legt heute in der Dürener Hohenzollernstraße die ersten Messingplatten für ermordete Juden

Dürener Nachrichten, Dienstag, 21. Juni 2005

22.06.2005

„Ich möchte, dass die Nazi-Opfer nicht in Vergessenheit geraten“
Gunter Demnig hat die ersten neun Stolpersteine für Dürener Juden verlegt

Dürener Zeitung, Mittwoch, 22. Juni 2005 (1 Foto)

22.06.2005

Für 35 „Stolpersteine“ haben sich bereits Sponsoren gefunden
[Bildunterschrift]

Dürener Nachrichten, Mittwoch, 22. Juni 2005 (1 Foto)

22.06.2005

Nur eine Synagoge blieb erhalten
Geschichtskurs des Stiftischen Gymnasiums Düren viel über die Landjuden im Rheinland. Judaistin und Buchautorin Monika Grübel referierte. Verhältnis zu den Christen war früher relativ unproblematisch.

Dürener Nachrichten, Mittwoch, 22. Juni 2005 (1 Foto)

26.06.2005

Der Kölner Künstler Gunter Demnig verlegte die ersten „Stolpersteine“
„Auf dem Stolperstein bekommt das Opfer seinen Namen wieder“

Super Sonntag, Sonntag, 26. Juni 2005 (1 Foto)

26.06.2005

[Von Sonntag zu Sonntag]
Anerkennende Erwähnung verdienen auch die Mitglieder der Initiativgruppe „Stolpersteine in Düren“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, an die von den Nationalsozialisten ermordeten rd. 200 ehemaligen jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu erinnern. Die ersten neun „Stolpersteine“ wurden in der vergangenen Woche durch den Kölner Künstler Gunter Demnig in der Hohenzollernstraße bzw. in der Schenkelstraße verlegt. Im März sollen weitere „Stolpersteine“ folgen.
Erfreulich ist vor allem, dass auf jedem Stein das „Opfer seinen Namen wieder bekommt“. Die „Stolpersteine“ sind zugleich eine Ergänzung der von dem Künstler Rückriem geschaffenen Stelen, die zwar als Kunstwerk wirken sollen, aber durch ihre vom Künstler gewollte Anonymität den Passanten über die Bedeutung der Steine im Unklaren lassen. Aufgearbeitet werden müsste auch, und darauf weist Bernd Hahne von der Dürener Geschichtswerkstatt hin, nicht nur das Schicksal der jüdischen Mitbürger aus den neuen Dürener Stadtteilen, sondern auch das der Dürener Zigeuner, politisch Verfolgten, Homosexuellen, Zeugen Jehovas und Euthanasieopfer, die ebenfalls ermordet wurden.

Super Sonntag, Sonntag, 26. Juni 2005

02. September 2005

Auschwitz – Geschichte eines Transports
Förderverein Stadtbücherei Düren veranstaltet Ausstellung. Dokumentation des Holocaust und Mahnmal

Dürener Nachrichten, Freitag, 02.09.2005 (1 Foto)

09. September 2005

Das Thema: Tag des offenen Denkmals
Die Mahnung lautet: „Tot ist nur, wer vergessen ist“
Auch der jüdische Friedhof in Düren ist zu besichtigen. Allgemeines Schwerpunktthema: „Krieg und Frieden“. Insgesamt über vier Millionen Besucher erwartet.

Dürener zeitung, Freitag, 09.09.2005 (1 Foto)

11. September 2005

Dokumentation eines Transports in den Tod
Das „Auschwitz-Album“
In der Stadtbücherei bis zum 26. September

Super Sonntag, Sonntag, 11.09.2005 (1 Foto)

06. Oktober 2005

Patienten bringen Licht in Karl Levens Leben
Lorenz Peter Johannsen veröffentlicht Buch über die Lebens- und Berufswelt des jüdischen Kinderarzt-Kollegen. Mehr als zehn Jahre lang recherchiert. „DZ“-Leser führen auf richtige Spuren. Informationen auch in Israel gesammelt.

Dürener Zeitung, Donnerstag, 06.10.2005 (1 Foto)

07. Oktober 2005

Die Lebens- und Todesspur des Karl Leven
Dürener Kinderarzt schrieb „Werkstattbericht“ über jüdischen Kollegen vor und in der Nazizeit

Dürener Nachrichten, Freitag, 07.10.2005 (1 Foto)

09. Oktober 2005

Buch über jüdischen Kinderarzt erschienen
„Kinderarzt Karl Leven Lebensspuren – Todesspur“
Lorenz Peter Johannsen hält Erinnerung an seinen Kollegen wach

Super Sonntag, Sonntag, 09.10.2005 (1 Foto)

11.03.2006

Todesanzeige für Erich Meyer

Dürener Nachrichten, Samstag, 11. März 2006

26.04.2006

Israel-Preis geht an gebürtige Dürenerin
Jura-Professorin Ruth Lapidot erhält Auszeichnung für besondere Verdienste

Dürener Nachrichten, Mittwoch, 26. April 2006

28.04.2006

Hohe Auszeichnung
Ruth Lapidot erhält israelischen Juristen-Preis

Dürener Zeitung, Freitag, 28. April 2006

30.04.2006

[Von Sonntag zu Sonntag]
Die gebürtige Dürenerin Prof. Ruth Lapidot erhält in der kommenden Woche …

Super Sonntag, Sonntag, 30. April 2006

12.06.2008

Schüler pflegen an Gräbern die Erinnerung
17 Schüler des Berufskollegs Kaufmännische Schulen erneuern Patenschaft mit dem jüdiichen Friedhof.

Dürener Zeitung, 12. Juni 2008

09.08.2008

[Kurz notiert]
Grüne wollen Platz "An der Synagoge"

Dürener Nachrichten, Samstag, 9. August 2008

07.11.2009

Zehn Stelen als Treffpunkt für die Gedenkfeiern
Am Montag geht es in Düren ab 19 Uhr auch um ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsextremismus von heute

Super Sonntag, Sonntag, 30. April 2006